Wussten Sie schon, dass wir unsere Kartoffeln auf natürliche Weise keimfrei halten?

Die tolle Knolle der Kartoffel, die wir so gerne essen, ist eigentlich ein Vermehrungsorgan der Pflanze. Das Keimen der Knolle ist ein Einsetzen des Wachstums und bereitet so die nächste Generation Kartoffeln vor. Soweit ein absolut natürlicher Prozess. Wann die Keimung beginnt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Diese sind u.a.:

 

- Sorte: Es gibt keimfreudige und keimruhige Sorten. Die keimruhigen Sorten (z.B. Belana) sind für die Langzeitlagerung geeignet, die Keimfreudigen (z.B. Annabelle) als Frühkartoffel.

 

-  Stress: Hat die Pflanze während des Wachstums im Feld Stress (z.B. Hitze), vermindert dies die Keimruhe der Knollen. Deshalb sind die Knollen jedes Jahr etwas unterschiedlich keimfreudig, je nachdem wie das Anbaujahr war. So kann z.B. eine Beregnungsgabe in trocken-heißen Phasen, neben anderen positiven Aspekten auf Ertrag und Qualität, auch den Stress mindern und somit die Keimruhe erhöhen.

 

- Lagerbedingungen: Hier gibt es verschiedene Faktoren, die berücksichtigt werden müssen (Temperatur, Luftfeuchte, Frischluftzufuhr, etc.). Am wichtigsten ist die Temperatur. Grob gesagt gilt: Je kühler desto besser. Zu kalt dürfen sie jedoch auch nicht liegen, sonst wird die Stärke in Zucker umgewandelt und die Knolle schmeckt süß. Die optimale Lagertemperatur ist hierbei auch Sortenabhängig.

 

Kleine Keime sind ein rein optischer Mangel. Sie können einfach weggeschält werden und die Knolle kann problemlos verzehrt werden. Größere Keime zehren jedoch die Kartoffel aus, das beeinflusst die Qualität. Außerdem enthalten die Keime Solanin, ein schwaches Gift, dass auch in den grünen Stellen der Kartoffel enthalten ist.

 

Somit muss man sicherstellen, dass die Kartoffel während der Lagerung nicht anfängt zu keimen. Durch die Wahl einer geeigneten Sorte, die Verringerung von Stress im Feld und ideale Lagertechnik kann man hier sehr viel erreichen. Doch wenn man, wie wir, rund ums Jahr eigene Kartoffeln anbieten will, reicht dies nicht aus. Irgendwann im neuen Jahr (wann genau ist jedes Jahr etwas anders) würde auch unter idealen Lagerbedingung jede Kartoffel beginnen zu keimen. Die Älteren unter uns, die früher selbst noch eingekellert haben, kennen chemische Keimhemmungsmittel (z.B. „Puder“), diese haben auch wir früher eingesetzt.

 

Seit einigen Jahren tun wir dies jedoch nicht mehr. Es gibt mittlerweile biologische Alternativen, z.B. ätherische Öle, die ein Keimen verhindern, bzw. erste vorhandene Keime abtöten. Wir sind stolz darauf, dass wir zu den Vorreitern gehören, die diese Produkte erstmalig bereits vor ca. 20 Jahren eingesetzt haben. Seit längerem setzen wir erfolgreich ausschließlich Grüne-Minze-Öl zur Keimhemmung im Lager ein. Der einzige Nebeneffekt hierbei ist: Die Kartoffeln können nach Minze riechen. Dies ist, wenn man nicht gerade aus England kommt, bei einem herzhaften Produkt zunächst befremdlich.;) Der Geruch verfliegt jedoch mit der Zeit, sodass Sie diesen meist gar nicht wahrnehmen können. Sollten die Kartoffeln dennoch mal etwas nach Minze riechen, so verfliegt der Geruch spätestens bei der Zubereitung (Waschen). Durch ausgefeilte Produktions- und Lagertechnik und ein kleines bisschen Hilfe von Mutter Natur in Form vom Minz-Öl können wir somit keimfrei Kartoffeln aus eigenem Anbau in bester Qualität rund ums Jahr anbieten:)