Wir berichteten am 19.2. und 25.3. bereits über unseren diesjährigen Versuch Rüben in Direktsaat anzubauen. Bei Interesse kann man dort noch einmal nachlesen. Die Kurzfassung: Durch die
zunehmenden Wetterextreme hatten wir letztes Jahr erstmals deutliche Erosion auf einer unserer Rübenflächen, deswegen haben wir uns dieses Jahr entschieden eine unserer Rübenflächen in
Direktsaat anzubauen. Dies ist ein Verfahren bei dem die Rüben ohne jede Bodenbearbeitung direkt in eine gemulchte Zwischenfruchtstoppel gesät werden. Und es ist so ungewöhnlich, dass uns
nicht einmal der Sämaschinenhersteller sagen konnte ob es funktioniert.
Mittlerweile kann man sagen: Es hat funktioniert. Die Rüben auf unserer Direktsaatfläche stehen etwas lückiger als auf unseren Mulchsaatflächen und sind durch die langsamere Bodenerwärmung im
Frühjahr ohne Bodenbearbeitung in ihrer Entwicklung etwa 2 Wochen zurück. Beides ist nicht ideal und lässt einen geringeren Ertrag erwarten. Ein etwas geringerer Ertrag wäre aber zu
verkraften, da durch die wegfallende Bodenbearbeitung auch Kosten wegfallen.
Nun war dieses Frühjahr leider sehr sehr trocken, sodass der Premium-Erosionsschutz gar nicht nötig gewesen wäre, aber das weiß man immer erst im Nachhinein. Bei den ganz wenigen stärkeren
Regenfällen lies sich absolut keinerlei Erosion beobachten und es schien als wäre die sog. Regenverdaulichkeit (wie schnell kann der Boden wie viel Wasser aufnehmen) tatsächlich besser.
Aktuell findet sich immer noch ein Teil des Zwischenfruchtstrohs am Boden, sodass zusätzlich zum mittlerweile vorhandenen Blätterdach der Rüben auch weiterhin am Boden eine Erosionsbarriere
besteht.
Womit wir zu kämpfen haben ist der in der Zwischenfrucht enthaltene Ölrettich. Durch das Mulchen bei Frost stirbt die Zwischenfrucht eigentlich ab. Dies hat im Großen und Ganzen gut
funktioniert. Einige Ölrettichpflanzen haben jedoch überlebt, stellenweise auch recht viele. Diese müssen wir nun mühselig von Hand entfernen. Hier gilt: Aller Anfang ist schwer. Dieses
Problem lässt sich bei einer Wiederholung beheben, indem wir die Zwischenfrucht entweder anders bearbeiten, oder eine Mischung ohne Ölrettich ausprobieren.
Wir werden im Herbst bei der Ernte noch einmal über das endgültige Ergebnis unseres Versuchs berichten. :)