Leguminosen

Leguminosen

Leguminosen, d.h. Hülsenfrüchte wie z.B. Erbsen und Bohnen, sind Pflanzen, die aufgrund einer Symbiose mit bestimmten Bodenbakterien den Stickstoff aus der Luft binden und ihn in Form von Eiweiß speichern können. Sie sind somit besonders eiweißreiche hochwertige pflanzliche Nahrungs- und Futtermittel. Ein Teil des zuvor gebundenen Stickstoffs bleibt jedoch mit den Ernteresten auf dem Feld zurück, sodass bei der Folgefrucht ein Teil des Stickstoffdüngers eingespart werden kann. Ferner wirken Leguminosen in der Fruchtfolge humusaufbauend. Aus diesen Gründen war der Anbau von Leguminosen lange Zeit ein wichtiger Bestandteil der landwirtschaftlichen Praxis. Zuletzt war er jedoch für den Anbauer mit finanziellen Verlusten verbunden, da die Preise durch den massiven Import von Soja als Alternative unter starken Druck geraten waren. Darum ist die europäische Anbaufläche in den letzten Jahrzehnten stetig gesunken und war zuletzt vernachlässigbar gering. Leider werden in vielen der sojaproduzierenden Länder auf Kosten der Umwelt riesige Flächen mit zumeist genmanipulierten Sojabohnen in Monokultur bewirtschaftet. Dies geschieht häufig auf eigens hierfür gerodeten Flächen und fördert somit die Abholzung von Regenwald. Somit ist der geringe Preis der Sojabohne im Vergleich zu hiesigen Eiweißpflanzen v.a. in den wesentlich niedrigeren Umwelt- und auch Sozialstandards begründet. Durch die EU-Förderung im Rahmen des Anbaus vielfältiger Kulturen können sich nun hiesige Eiweißpflanzen wieder lohnen. Sie können somit einen Teil der Sojaimporte ersetzen, was langfristig zu weniger umweltschädlichem Sojaanbau, kürzeren Transportwegen, einem geringeren Einsatz von Dünger und fruchtbareren Böden führt. Eine win-win-Situation!